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* = im Hoetger-Flügel, ** = im Müller-Menckens-Flügel, *** = in der Artothek

Noch bis 03.03.2002 *
Ausstellung: Einblick in die Kunstsammlung der Kulturstiftung Landkreis Osterholz

19.01. bis 09.06.2002 **
Ausstellung: Lehrer und Schüler – Zeitgenössische Kunst aus der Sammlung der Niedersächsischen Sparkassenstiftung

12.03. bis 26.05.2002 *
Ausstellung: Der Mond im Moor – Bilder von hellen und dunklen Nächten

Begleitprogramm zur Ausstellung:
- Führung durch die Ausstellung mit Dr. Karen Elisabeth Hammer
- Vortrag: „Der Mann im Mond“ mit Hans J. Leue
- Öffentliche Mondbeobachtung auf dem Weyerberg mit dem historischen Teleskop mit Hans-J. Leue
- Vortrag: „Das Gestirn Mond“ mit Prof. Dr. Gerhard Haerendel, IUB Bremen
- Kinderbilder-Ausstellung zur Finissage

02.06. bis 01.09.2002 *
Ausstellung: 75 Jahre Große Kunstschau in Worpswede – Ein Rückblick auf die Eröffnungsausstellung vom 03.06.1927

16.06. bis 29.07.2002 **
Ausstellung: Susanne Windelen ===hand==arbeiten===

04.08. bis 01.09.2002 **
1941 – 1972 – 1986 – 2002
Ausstellung: Jochen Fischer – Hosen & Geflechte, eine Installation im Forum für zeitgenösssische Kunst

04.09. bis 16.02.2003 *
Ausstellung: Bilder von den Gründern der Künstlerkolonie Worpswede

07.09. bis 03.11.2002 **
Ausstellung: Arno Waldschmidt – Druckgrafik

26.09.2002 bis 09.02.2003 / verlängert bis 23.03.2003 **
Sonderausstellung „Krieger und Amazonen der Steppe“

06.11.2002 bis 19.01.2003 ***
Jubiläum – Zwanzig Jahre Artothek

08.11.2002 bis 26.01.2003 **
Ausstellung: Geschenkte Kunstwerke – Neues in den Beständen der Kulturstiftung Landkreis Osterholz



Nachfolgend gibt es vertiefende Informationen, soweit Material zur Verfügung steht:



Lehrer und Schüler – Zeitgenössische Kunst



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Der Mond im Moor

Bilder von hellen und dunklen Nächten
Eine Ausstellung der Kulturstiftung Landkreis Osterholz in Zusammenarbeit mit der Astronomischen Vereinigung Lilienthal e.V.

12. März - 26. Mai 2002

Der Mond mit seinem zarten, silbrigen Glanz und seiner sich ständig verändernden Form gilt als rätselhaft und ruft seit Menschengedenken Ehrfurcht und Verehrung hervor. Seine strahlende Schönheit und Wandlungsfähigkeit faszinierte auch die Künstler. Schon zur Zeit der Romantik, Anfang des 19. Jahrhunderts, war der Mond in Malerei, Literatur und Musik ein Thema. Robert Schumann, Franz Schubert und Johannes Brahms vertonten Gedichte von Johann Wolfgang von Goethe, Joseph von Eichendorff und Heinrich Heine. Die Schilderung des Mondes spiegelte das Abendgefühl, die Sehnsucht nach der Begegnung mit den ewigen Kräften der Schöpfung im Menschen wider.



In dieser Tradition schufen die ersten Worpsweder Maler und ihre Nachfolger stimmungsvolle Bilder. Für Fritz Mackensen, Otto Modersohn, Paula Modersohn-Becker, Fritz Overbeck, Ottilie Reylaender und Carl Vinnen waren die sommerlichen Vollmondnächte besonders reizvoll. Lisel Oppel und Heinrich Vogeler malten auch den Wintermond. Bei Hans am Ende erscheinen Mondstimmungen in seinem Radierwerk. Auch Bernhard Huys, Alfred Kollmar, Willi Ohler, Udo Peters, Albert Schiestl-Arding, Tetjus Tügel und Fritz Uphoff malten Mondnächte. In der Worpsweder Literatur wie den Märchen und Erzählungen von Wilhelm Scharrelmann (1875-1950) spielte der Mond immer wieder eine Rolle.

Die Ausstellung in der Großen Kunstschau gibt einen Einblick in die vielfältigen Darstellungen der Mondnächte im Moor in einer der populärsten deutschen Künstlerkolonien. Mit der Entdeckung Worpswedes als Studienort erscheint der Mond auch im Werk von Otto Modersohn (1865-1943). Aus dem Jahre 1890 sind eine taghelle nächtliche Dünenlandschaft mit Mond, Mond über der Sandkuhle und eine Flußlandschaft mit Mondsichel bekannt. Typisches Motiv einer Sommernacht mit Mond war die Darstellung des Schützenfestes in Worpswede, wo sich ausgelassene Menschen unter dem Abendhimmel vergnügen oder sich Liebespaare und Badende in der Nacht oder Dämmerung ergehen.

Abend- und Nachtstimmungen faszinierten auch Fritz Overbeck (1869-1909). Immer wieder ist es der volle Mond im blauen Nachthimmel oder die Stimmung des silbrigen Mondlichtes. Das Werkverzeichnis von Heinrich Vogeler (1872-1942) weist sechs Gemälde mit einem Mond im Bildraum auf. Im Zeitraum von 1894 bis 1909 entstanden vier Gemälde, die auf die Landschaft des Teufelsmoors Bezug nehmen. Das Interesse von Paula Modersohn-Becker (1876-1907) galt mehr den Menschen als der Landschaft und ihren Stimmungen. Dennoch sind drei Mondbilder in ihrem Oeuvre, die eine sehr flächige Anlage der Landschaft zeigen und dadurch einen Grad der Abstraktion erreichen, der mit den Arbeiten der Worpsweder Kollegen nicht mehr vergleichbar ist. Auch Ottilie Reylaender (1882-1965) war offensichtlich von den Natur- und den Mondstimmungen in Worpswede beeindruckt. Um 1900 malte sie die Bilder, in denen jeweils eine Bäuerin im Vordergrund zu sehen ist über der ein runder Mond schwebt.

In den Bildern der den Gründern der Kolonie nachfolgenden Generation wird auch die Atmosphäre der Landschaft geschildert; der Mond erscheint mehr zufällig im Werk.

Karen Elisabeth Hammer
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Kinderausstellung zur Finissage Mond im Moor

Mondbilder von Kindern
19. - 26. Mai 2002

Rede zur Eröffnung der Kinderausstellung:

Liebe Kinder, liebe Eltern, liebe Frau Samel, liebe Frau Barwitzki,

Wo sind eigentlich Kinder auf den Mondbildern der alten Künstler zu sehen? Bei den ausgestellten Gemälden haben nur Lisel Oppel und Ottilie Reylaender (vor 102 Jahren) sowie Tetjus Tügel (vor 50 Jahren) Kinder dargestellt. Und mir sind nur wenige weitere Bilder bekannt. So hat zum Beispiel Otto Modersohn 1897 - also vor 105 Jahren - einen Mondaufgang im Moor gemalt, wo ein Mädchen an einen Birke im Vordergrund lehnt und Heinrich Vogeler stellte vor 100 Jahren Mädchen und Jungen vor einer Kuh auf einer vom Halbmond beschienenen Wiese dar.
Woran liegt das? Sind die Worpsweder Kinder vor 100 Jahren alle schon im Bett gewesen als der Mond am Himmel erschien? Müssen das aber artige Kinder gewesen sein!

Die Antwort ist wohl eher, daß die Künstler nicht so gerne Menschen malten und sich auf die Darstellung der Landschaft konzentrierten.

Liebe Kinder,
heute präsentiert Ihr eure Arbeiten in diesem Museum und auch Euren Eltern. Hier habt Ihr gemalt und Ideen für Eure Bilder bekommen. Ich freue mich sehr über die Vielfalt Eurer Bilder und darüber, daß viele Menschen sie hier schon seit Freitag sehen durften. Eure Eltern sind bestimmt ganz stolz auf Euch.

Die gute Zusammenarbeit zwischen der Kunstschule Paula und der Kulturstiftung Landkreis Osterholz ermöglichten Marion Samel und die Kursleiterin Ursula Barwitzki. Sie reagierten fexibel auf das hier gezeigte Thema Mond und machten 40 Kinder in 4 Kursen im Alter von 6 bis 13 Jahren neugierig auf Originale. Vielen Dank.

Die Ausstellung läuft seit elf Wochen, sehr erfolgreich, insgesamt haben sie 6500 Besucher sie gesehen. 18 Leihgeber haben die Ausstellung unterstützt und sie wurde vielfältig in der Presse besprochen. Einen besonderen Aspekt erhielt sie durch die astronomischen Mondkarten und den Nachbau eines historischen Teleskopes. Dies hat die Astronomischer Vereinigung Lilienthal e.V. ermöglicht. Die gute Zusammenarbeit hat sich bewährt. So blicke ich auf ein rundherum erfolgreiches Projekt zurück.

Zum Abschluß möchte ich Euch zu Apfelsaft und Gummibärchen einladen.

Hier sind einige Fotos zu dieser Ausstellung (Klicken auf ein kleines Bild zeigt es größer):





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75 Jahre Große Kunstschau in Worpswede



Ein Rückblick auf die Eröffnungsausstellung vom 3.6.1927

2. Juni - 01. September 2002

Mit der 1927 fertiggestellten „Großen Kunstschau“ schuf der Bildhauer und Baukünstler Bernhard Hoetger (1874-1949) in nur sieben Wochen ein einzigartiges, rundes Ausstellungsgebäude im zeitgemäßen Baustil. Es gilt in der deutschen Architekturgeschichte als ein einmaliges Denkmal des norddeutschen Expressionismus und in Worpswede als Herzstück der Künstlerkolonie. Aus roten Ziegeln errichtet, ist das Gebäude wie eine Plastik gegliedert. Der Baukörper ordnet sich um eine Rotunde, mit einer nach innen gewölbten Kuppel. Auf diese Weise kann ein Oberlicht das Tageslicht in den Raum einfallen lassen und ermöglicht eine indirekte und gleichmäßige, von Museumsfachleuten bewunderte, Beleuchtung der Ausstellungswände.

Die „Große Kunstschau“ ist Bestandteil eines weitläufigen Gebäudekomplexes, der 1924 mit dem Kaffee Worpswede, im Volksmund besser bekannt als Kaffee Verrückt, begonnen wurde. Es schlossen sich Logierhaus und Kunstgalerie an. Die Idee Restauration mit Hotel, Kunstpräsentation sowie Verkaufsraum zu verbinden, ist immer noch aktuell.

Seit 1927 wurde in der „neuen Kunstschau“ ständig alte und aktuelle Worpsweder Kunst präsentiert und letztere auch bis in die 60er Jahre verkauft. Dann kamen dauerhaft Bilder der privaten Kunstsammlung von Ludwig Roselius (1874-1943) hinzu und das Haus erhielt einen musealen Charakter mit Werken von den Gründern der Künstlerkolonie. Am berühmtesten ist der Sommerabend von Heinrich Vogeler aus dem Jahre 1905.

1980 wurde Hoetgers Bauensemble mit den umliegenden Parkanlagen vom Landkreis Osterholz erworben. Sechs Jahre später konnten große Teile der privaten Kunstsammlung mit der Hilfe der Bundesrepublik Deutschland, dem Land Niedersachsen, dem Landkreis Osterholz und der Niedersächsischen Sparkassenstiftung angekauft werden. Seit Dezember 1999 hat die Kulturstiftung Landkreis Osterholz alle Verpflichtungen übernommen, die Kunstwerke zu erhalten. Heute sind vier museale Einrichtungen: die Große Kunstschau, das Forum für zeitgenössische Kunst, die Artothek und das Roselius-Museum für Frühgeschichte für die Öffentlichkeit zugänglich.

Am Freitag, den 3.6. 1927, einen Tag nach der Eröffnung des Paula-Becker-Modersohn-Haus in der Bremer Böttcherstrasse wird die Große Kunstschau in Worpswede eingeweiht. Etwa 300 Gäste reisen aus Bremen an. Darunter sind viele Fremde, die zum ersten Mal den Künstlerort besuchen. Nach einem Musikstück von Beethoven begrüßt der Künstler Carl Emil Uphoff im Namen der Wirtschaftlichen Vereinigung der Worpsweder Künstler die Besucher. Gezeigt werden aktuelle Worpsweder Kunst und Werke aus der Sammlung Ludwig Roselius. Zu den ausgestellten Künstlern in der „neuen Worpsweder Kunstschau“ gehören u.a. Walter Bertelsmann, Willi Dammasch, Bernhard Hoetger, Alfred Kollmar, Karl Krummacher, Carl Emil Uphoff, Hans Saebens sowie Hans am Ende, Otto Modersohn, Paula Modersohn-Becker und Heinrich Vogeler. Vergleicht man die Namen der Künstler, die in der Wirtschaftlichen Vereinigung vertreten waren mit der damaligen Gewohnheit der dichten Bilderhängung, muss eine abwechslungsreiche Vielfalt von Bildern mit Landschaften, Stillleben und Portraits gezeigt worden sein. Mit der Hilfe zeitgenössischer Quellen wird ein Eindruck von dieser ersten Ausstellung im Gebäude rekonstruiert.

Hier einige Eindrücke der Eröffnung (Klicken auf ein kleines Bild zeigt es größer):





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Susanne Windelen ===hand==arbeiten===



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Jochen Fischer - Hosen & Geflechte



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Arno Waldschmidt - Druckgrafik



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Krieger und Amazonen der Steppe

Einladung außen



Einladung innen



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