< Archiv | 2001 >

* = im Hoetger-Flügel, ** = im Müller-Menckens-Flügel


Noch bis 29.01.2000 **
Ausstellung: Kunstpreis 1999/2000 Landschaftsvisionen

Noch bis 30.01.2000 *
Ausstellung: Winter in Worpswede

04.02. 2000 bis 28.05.2000 *
Ausstellung: Die alten Worpsweder Meister

04.02.2000 bis 28.05.2000 **
Ausstellung: Aus den Beständen der Kulturstiftung Landkreis Osterholz - Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg -

12.02.2000 bis 08.10.2000 **
Sonderausstellung „Archäologie im Kinderzimmer“

03.06.2000 bis 08.10.2000 *
Austellung: Mensch in der Landschaft
im Rahmen der Worpsweder Geschaftsausstellung: Sehnsucht nach Landschaft?

Vorträge zu dieser Ausstellung
20.07.2000 Mensch in der Landschaft / Dr. Karen E. Hammer
10.08.2000 Phänomen Landschaft – eine geistesgeschichtliche Betrachtung / G. Scabell
19.08.2000 Lesung zu Landschaftsthemen mit Thomas Schiestl
03.09.2000 Will Quadflieg liest Rainer Maria Rilke
08.10.2000 Finissage – Öffentliche Führung mit Dr. Karen E. Hammer

11.06.2000 **
Prähistorische Spiele zur Ausstellung „Archäologie im Kinderzimmer“

14.10.2000 bis 11.02.2001 *
Ausstellung: Norddeutsche Menschen und Landschaften aus den Künstlerkolonien Worpswede und Schwaan

22.10.2000 bis 30.01.2001 **
Ausstellung: Pit Morell – Zeichnung, Grafik, Malerei, eine Retrospektive



Nachfolgend gibt es vertiefende Informationen, soweit Material zur Verfügung steht:



Winter in Worpswede

28.11.1999 - 30.01.2000 Einladungskarte zur Eröffnung



Mensch in der Landschaft



Kunst und Natur in Worpswede

3. Juni - 8. Oktober 2000

Ein außergewöhnliches Kunstereignis erwartet Sie zwischen dem 3. Juni und dem 8. Oktober in Worpswede! Parallel zur EXPO 2000 präsentiert sich das Künstlerdorf im Teufelsmoor mit einer ganz besonderen Museumslandschaft: Acht Ausstellungen in Museen und Galerien und 15 Kunstwerke im öffentlichen Raum widmen sich dem gemeinsamen Thema "Sehnsucht nach Landschaft?"

Ob Fritz Mackensen, Fritz Overbeck, Hans am Ende, Otto Modersohn, Heinrich Vogeler oder Paula Modersohn-Becker - die ersten Worpsweder Maler haben in ihren Bildern die Sehnsucht vieler Menschen nach nach Landschaft, nach einem Leben im Einklang von Mensch und Natur ausgedrückt. Bis heute haben sich unzählige Kunstschaffende von der malerischen Umgebung Worpswedes inspirieren lassen. Doch wie hat sich das Verhältnis der Künstler zur Landschaft als Motiv in den letzten 100 Jahren verändert? Unter je einer eigenen Fragestellung zeigen die beteiligten Ausstellungshäuser die fassettenreiche Entwicklung der Worpsweder Landschaftsmalerei im Dialog mit ausgewählten Werken überregional bedeutender Künstler, u.a. von Marianne Werefkin, Emil Schumacher, Gerhard Richter, Horst Antes und Georg Baselitz.

Der Frage, wie es heute um die "Sehnsucht nach Landschaft?" steht, gehen 15 internationale zeitgenössische Künstler nach. Auf Wegen, Wiesen und Plätzen entdecken Besucherinnen und Besucher Skulpturen und Installationen, die sich mit der Wahrnehmung von Landschaft und mit der Veränderung der Natur durch den Menschen auseinandersetzen. Die Wanderung durch die Worpsweder Landschaft wird während dieser Ausstellungsreihe zu einem Spaziergang durch das Landschaftserlebnis dreier Jahrhunderte und dessen Reflektion in der Kunst zwischen traditioneller Landschaftsmalerei und Landscape Art.

Die Große Kunstschau zeigt dazu "Mensch in der Landschaft"
__________________________________________________________



Norddeutsche Menschen und Landschaften

aus den Künstlerkolonien Worpswede und Schwaan

14. Oktober 2000 - 11. Februar 2001

Die im wesentlichen während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstandenen Künstlerkolonien sind ein kunst-und kulturgeschichtliches Phänomen von gesamteuropäischer Dimension.

Dort trafen sich Künstler aus unterschiedlichen Sparten zeitweise oder dauernd auf dem Lande.



Für den norddeutschen Raum sind Ahrenshoop und Worpswede die bekanntesten Kolonien. Die anderen Künstlerorte Mecklenburg-Vorpommerns an der Ostsee, wie Hiddensee, Usedom, Nidden und auch Schwaan bei Rostock werden seit den veränderten politischen Verhältnisssen in Deutschland neu wahrgenommen. Im Zuge des Tourismus entwickeln diese Orte wieder einen eigenen Charakter, der die Tradition wieder aufnimmt.

Zwischen Worpswede und Schwaan läßt sich keine direkte künstlerische Verbindung herstellen. Die Maler aus Schwaan studierten in Weimar, die Worpsweder kamen von den Akademien in Düsseldorf und München. Eine Beteiligung der Schwaaner an den großen Kunstausstellungen ihrer Zeit in Berlin läßt sich ebenfalls nicht nachweisen. Eine Gemeinsamkeit der Mitbegründer beider Orte: Otto Modersohn und Franz Bunke, ist auffällig, nämlich der Einfluß Arnold Böcklins. Seine Kunst galt seinerzeit als Inbegriff einer neuen Naturauffassung.

Die präsentierte Ausstellung eröffnet einen Einblick in die Arbeiten der Schwaaner Künstler und ermöglicht eine Gegenüberstellung mit zeitgleichen Werken aus Worpswede.
(Karen E. Hammer)
__________________________________________________________



Pit Morell - Grafik, Zeichnung, Malerei

eine Retrospektive

22. Oktober 2000 - 31. Januar 2001

„Ein Kunstwerk muß für mich immer neu sein, nichts darf sich - nach meiner Ansicht - wiederholen", sagt Pit Morell.

Die Talente des vielseitigen Künstlers helfen ihm, die Gattungen Grafik, Zeichnung, Malerei, Dichtung und Literatur zu überwinden und immer wieder neue Verbindungen in seiner Kunst zu schaffen.

Jean Pierre Morell, genannt Pit Morell, wird am 4.1.1939 in Kassel geboren und lernt als Kind beim Vater zeichnen und aquarellieren. Nach einer kaufmännischen Lehre geht er 1958 zum Studium an die staatliche Werkkunstschule nach Kassel und übt anschließend eine Tätigkeit im kaufmännischen Bereich aus. Er beginnt zu schreiben und bereits 1963 erscheint sein erster Gedicht-Band „Tschikeung". 1964 entschließt er sich, als freier Künstler zu leben und auf Anregung seines Freundes Friedrich Meckseper von Bremen nach Worpswede überzusiedeln. Durch eine rege Teilnahme an Ausstellungen wird er bald über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus bekannt und erhält 1986 einen Lehrauftrag an der Hochschule für Bildende Kunst in Bremen. Sein Thema ist das von ihm erfundene Land „HUMI", dessen Seltsamkeiten er zeichnet und zu dem er immer wieder zurückkehrt. Es ist die Welt seiner Jugend, die von seinem Leben in den Orten Hümme und Sielen berichtet, in deren Nähe die Gebrüder Grimm ihre Märchen sammelten. In Morells Bildern erscheinen häufig seine Frau, die Kinder, Freunde und Bekannte. Sie werden zu Gnomen oder Feen verwandelt, als Wanderer oder Schlittschuh-Läufer, als Bauern und Hirten im Bild dargestellt. In einer einzigen Arbeit erzählt er oft eine ganze Geschichte und der Betrachter wandert in seine eigene Traumwelt.

Im Laufe seines Lebens hat Morell ein umfangreiches Werk erarbeitet. Der Kernbereich ist die Grafik. Sein druckgrafisches Oeuvre umfaßt 1215 Werknummern. Die ca. 4000 Zeichnungen in schwarz-weiß oder mit Farbstiften gearbeitet, erreichen zum Teil die Größe und Farbigkeit von Gemälden. Auch Plastiken lassen sich in seinem Werk finden, denn er sagt, daß Worpswede eine vielfältige Landschaft ist, die zu unterschiedlichen Handlungen auffordert.

Von einem eigenwilligen Individualismus geprägt, schließt sich das Werk von Pit Morell einem phantastischen Realismus oder Surrealismus an, deren Anfänge sich in der Geschichte der Kunst bereits bei Hieronymus Bosch finden lassen.

Eigenwillige Phantasiewelten zeigen sich in der Kunst der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Oeuvre von Marc Chagall, Paul Klee, Max Ernst und Victor Brauner, Rene Magritte sowie Salvador Dali. Zusammen mit den deutschen Künstlern Friedrich Meckseper, Paul Wunderlich und dem verstorbenen Horst Janssen gehört Pit Morell zu den klassischen Grafikern in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Der vielseitige Pit Morell geht souverän mit Farbstift, Radiernadel oder Pinsel um. Die Beherrschung der technischen Mittel gibt ihm den Freiraum, seine inneren Vorstellungen und Intuitionen in gezeichnete, radierte, gemalte Bildwelten zu transponieren. Insbesondere liegt ihm die Ätzkunst (Radierung) am Herzen. Er schätzt die Strichätzungen, die Aquatinten und die Kaltnadelarbeiten, deren Technik er in seinen poetisch-rustikalen Realismus überträgt.

Seine Vorgehensweise beschreibt er in der Textradierung „Impedimenta" aus dem Jahre 1989: „25 Jahre mit einem Draht oder Stahl, Nagel, Schraubenzieher, Messer, einer Nähnadel gekratzt, geklopft, gepunzt, geritzt, angeschliffen die Spitzen.... Stufenweise gehe ich vorwärts. Grundieren, Flächen frei stehen lassen, punkteln, stricheln... Die Ätzungen mit scharfer, starker Salpetersäure ...mit Wasser verdünnt. In der Säure badete ich meine Platte... Ist die Säure-Wasser-Mischung zu stark, fängt die ganze Sache an zu fauchen, zu sieden und zu brodeln, zu rauchen... Wenn ich zu spät komme, sind oft Löcher durchgefressen. In der Nähe steht immer ein gefüllter Eimer Wasser. Dahinein wird die Platte getaucht, der Ätzvorgang damit beendet... Ganze Jahre verbrachte ich mit dieser Radier-Arbeit. Stück für Stück baute ich die Figuren, Szenerien, Landschaften auf."

Eine andere von Morell sehr bevorzugte Technik ist die Färb- und Bleistift-Zeichnung. Das Schwarzweiß und die Farbigkeiten kombiniert er. Damit sind ihm in den vergangenen vier Jahrzehnten seines Schaffens immer wieder außergewöhnliche Bildfindungen gelungen.

Zum Schluß eine „Kunstbetrachtung" von Morell aus dem Jahre 1984: „Immer mehr Menschen sind auf der Suche nach Schönheit, Erhabenheit, Unendlichkeit, Einsamkeit. Eigenschaften, die die Worpsweder Landschaft zu etwas Außergewöhnlichem machen."
(Karen E. Hammer)

Der Förderkreis Kultur Worpswede unterstützt diese Ausstellung.
__________________________________________________________



2001

BesucherinformationKontaktImpressumHaftungsausschluss