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Der Hoetger-Flügel wird wegen Einsturzgefahr der Rundkuppel ab 12.12.2004 geschlossen und die damit verbundene Artothek somit ebenfalls. Ab 2005 finden alle Ausstellungen im Müller-Menckens-Flügel statt.

20.03. bis 21.08.2005
Ausstellung: Karl Krummacher – Zeitgenosse der Gründer der Künstlerkolonie Worpswede

Kunst & Genuss
(Termine nach Vereinbarung)
Programm A: € 17,50 p.P., ca. 2 Std.: Leistungen: Eintritt und Führung durch Ausstellung und Gebäude, kreativer Mittagsteller aus der phantasievollen Küche
Programm B: € 12,50 p.P., ca. 2 Std.: Leistungen: Eintritt und Führung durch Ausstellung und Gebäude, Kaffee satt mit Buchweizentorte
Programm C: € 15,50 p.P., ca. 2,5 Std.: Leistungen: Programm B und zusätzlich Unterhaltung auf Platt „Jan von Moor vertellt over Land un Lüe“.

20.03. bis 21.08.2005
Ausstellung: Seh(e)nsucht-Reflektion der strukturellen Malerei – Joan Lazeanu zum 65sten Geburtstag

27. und 28.03.2005
Veranstaltung: Tag der offenen Tür mit Kunsttombola zugunsten der Sanierung der Großen Kunstschau

26.06.2005, 17 Uhr
Begleitprogramm: Zum 50. Todestag von Karl Krummacher führt seine Enkelin Uta S. Hosenfeld durch die Ausstellung

03.07.2005, 15 Uhr
Ausstellungseröffnung: Menschenbilder / Berliner Frauen – Skulpturen aus Holz von Klaus Effern

15.07.2005, 17 Uhr
Veranstaltung: Künstlergespräch mit Klaus Effern

26.08. bis 30.10.2005
Ausstellung: Lisel Oppel, Leben und Werk im Spannungsfeld zwischen Worpswede und dem Süden
Begleitprogramm:
30.08.05, 19 Uhr Lisel Oppel in Positano, Vortrag Prof. Dieter Richter, Uni Bremen

26.08. bis 30.10.2005
Ausstellung: Stationen – Heinrich Schott zum 60sten Geburtstag

05.11.2005 bis 02.01.2006
Ausstellung: Schenkungen aus der Sammlung Stiftung Ludwig Roselius Museum

05.11.2005 bis 02.01.2006
Ausstellung: Ulrich Conrad zum 75sten Geburtstag

19.11.2005 bis 13.02.2006
Ausstellung: Peter J. Lange zum 65sten Geburtstag – An- und Durchblicke

08.12.2005
Veranstaltung: Ein Sommerabend im Dezember – Lange Museumsnacht bis 22 Uhr

10.12.2005
Veranstaltung: Lesung mit der Kriminalbuchautorin Ingrid Pfeiffer



Nachfolgend gibt es vertiefende Informationen, soweit Material zur Verfügung steht:



Karl Krummacher – Zeitgenosse der Gründer



der Künstlerkolonie Worpswede

20. März - 21. August 2005

Karl Krummacher (1867 in Wuppertal-Elbersfeld geboren) hat nur einen Wunsch: Künstler zu werden; der wird ihm erfüllt. Mit 21 Jahren geht der dritte Sohn einer Theologenfamilie an die Düsseldorfer Kunstakademie. Seine erste künstlerische Ausbildung erhält er bei Prof. Jordan und Peter Jansen. Geselligen Anschluss findet er im Freundeskreis des „Tartarus", einer Verbindung, die u.a. Otto Modersohn gegründet hatte. Während der Studienzeit in Düsseldorf entstehen erste Freundschaften zu den späteren „Worpswedern" Otto Modersohn, Fritz Mackensen, Carl Vinnen, Hans am Ende und Heinrich Vogeler.

Für den einjährigen Militärdienst unterbricht Krummacher sein Studium. Nach einem weiteren Jahr an der Kunstakademie wechselt er 1891 nach München zur Malschule von Friedrich Fehr -einem Freund des französischen Impressionismus. Hier erwirbt er solide Grundlagen der Farbkomposition und Farbtechnik und entdeckt für sich die Maler Wilhelm Leibl, Hans Thoma und Wilhelm Trübner. Es folgen einige Jahre in Weimar bei dem Landschaftsmaler Theodor Hagen. Dort lernt er auch Anna Brodkorb, seine spätere Ehefrau, kennen und pflegt freundschaftliche Kontakte zum Dichter Christian Morgenstern, der damals am Goethe- und Schiller-Archiv arbeitet. Ein erster Besuch bei den Malerfreunden in Worpswede erfolgt 1893. Auf Studienreisen beschäftigt er sich mit den niederländischen Meistern Josef Israels und Jacob Maris in Holland.

Nach seiner Eheschließung 1895 entscheidet sich Karl Krummacher, zunächst das Malen zugunsten des Schreibens aufzugeben. Mit dreißig Jahren wird er in Berlin redaktionelles Mitglied der Zeitschrift „Deutsche Kunst". Im Rahmen dieser Tätigkeit studiert er die Bilder der Impressionisten und besucht zahlreiche Ausstellungen. Als die Zeitschrift ihr Erscheinen einstellt, schreibt Krummacher als freier Mitarbeiter für verschiedene Tages- und Monatszeitschriften. Die Aufträge reichen nicht aus, um die kleine Familie nach der Geburt der Tochter Annemarie zu ernähren. Als Carl Vinnen seinen Freund Krummacher in Berlin besucht, schlägt er ihm vor, nach Worpswede zu ziehen und wieder auf die Malerei zu setzen.

Als Krummachers 1899 nach Worpswede kommen, hat die Künstlergemeinschaft ihren Zenit überschritten. Es ist auffällig, dass Karl Krummacher in Rilkes Monographie über Worpswede nicht erwähnt wird. Dies könnte sich durch die fehlende Teilnahme an den gesellschaftlichen Veranstaltungen auf dem Barkenhoff erklären. Krummachers hatten zwei kleine Kinder, die noch beaufsichtigt werden mussten. Erst 1905 geht das Paar zusammen mit Modersohns und Vogelers regelmäßig zum Kegeln.

Krummacher malt Figuren- und Landschaftsbilder; weiterhin schreibt er regelmäßig Artikel über Landschaft, Menschen und Malerei für Tageszeitungen und Zeitschriften. Umfangreiche tagebuchartige Aufzeichnungen befinden sich noch in Familienbesitz. Seine Sujets erinnern manchmal an Paula Modersohn-Becker. Sie genießt seine Wertschätzung, obwohl er ihre Abkehr von den Bauernmotiven später bedauert. Denn gerade ihre Bauernstudien seien unübertroffen in der Charakteristik und Tonschönheit. Es zeige sich schon hier, dass sie sich vom Impressionismus lösen wolle und nach monumentaler Abrundung strebe, schreibt er im Rückblick 1924.

Vor dem ersten Weltkrieg entstehen große Figurenbilder. Krummacher schildert arbeitende Menschen im Haus und auf dem Feld. Bevorzugte Themen sind Heu- und Kornernte, Torfabbau und Feierabend. Er zeigt Frauen am Herd, beim Stricken, Spinnen, Kartoffelschälen und Männer bei winterlichen Flechtarbeiten. Auch die Kinder mit ihren vielfältigen Beschäftigungen interessieren den Künstler. Seit der Geburt seines Sohnes malt er oft spielende Jungen. Häufig stellt er gleiche Motive in verschiedenen Ausführungen dar. Es entstehen aber auch Stillleben und Portraits aus der Familie oder als Auftragsarbeiten. Seine Bilder zeigen helle vom Impressionismus beeinflusste Farben. Fehlende Datierungen erschweren die Einordnung.

Seine fröhliche Mentalität hilft ihm, sich in Worpswede einzuleben und am Vereinsleben teilzunehmen. Später sind Reisen in die Rhön zur Tochter willkommene Abwechselungen, die sich auch in seinem Werk wieder finden. Er stirbt im 89. Lebensjahr und ist neben seiner Frau auf dem Worpsweder Friedhof bestattet.

Unter dem Motto „Menschenbilder" soll im Rahmen des Programms „Sommer in Worpswede" zwischen dem Schaffen Krummachers und der zeitgenössischen Kunst ein Bezug hergestellt werden. Geplant ist ein Wechselspiel zwischen Krummachers Bildern und den Holzskulpturen von Klaus Effern (*1967), einem Bremer Bildhauer aus der Meisterklasse von Prof. Altenstein.
Karen E. Hammer
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Menschenbilder / Berliner Frauen



Skulpturen aus Holz von Klaus Effern

3. Juli - 21. August 2005

15. Juli 2005
Künstlergespräch mit Klaus Effern
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Lisel Oppel



Leben und Werk im Spannungsfeld zwiscchen Worpswede und dem Süden

28. August - 30. Oktober 2005

Lisel Oppel, eine vielseitige Künstlerin mit heiter-lebenslustigem Temperament, nimmt unter den Malern der Folgegeneration alter Worpsweder einen besonderen Platz ein. Anna Amalia Elisabeth - kurz Lisel - wurde am 14. Oktober 1897 als jüngstes von sieben Geschwistern einer kunstsinnigen Bremer Lehrerfamilie geboren. Von Jugend an kannte sie nur einen Wunsch: Malerin zu werden. In ihrem musischen Elternhaus wurde ihre künstlerische Begabung mit viel Verständnis gefördert.

Nach dem Besuch des Lyzeums durfte sie an den Kunstgewerbeschulen in Bremen und München bei den namhaften Professoren Grober und Riemerschmid studieren. Um seiner jüngsten Tochter eine gewisse materielle Sicherheit zu garantieren, setzte der Vater einen monatlichen Betrag von 75 Mark bis zu ihrer Verheiratung aus. Da Lisel Oppel - ein frühes Beispiel für selbständige und allein erziehende Mütter - ehelos blieb, erhielt sie diese Summe bis zu ihrem Tod am 11. Juli 1960 in Bremen.

Ihr unbeschwertes sonniges Gemüt spiegelt sich in ihren Bildern, die durch farbenfrohe Schwerelosigkeit den Betrachter auch heute noch faszinieren. Sie malte Kirmes- Kinder- und Blumenbilder, Landschaften, Stillleben und Porträts, aber auch lichtvolle Aquarelle, die während ihrer langen Reisen in den Süden entstanden und nur wenigen Kunstkennern bekannt sind.
Lisel Oppels freizügig-unruhiges Leben wurde von zwei landschaftlichen Gegensätzen bestimmt: dem herben, oftmals düsteren Norden und der sonnigen Licht- und Farbenfülle des Südens, aus dem sie stets mit überquellenden Studien- und Skizzenmappen zurückkehrte. Mitte der 20er Jahre unternahm sie ihre erste Italienreise. 1929 folgte eine zweite, die zu einem fünfjährigen Aufenthalt führte. Während dieser Zeit wurde 1932 ihr Sohn Claudio auf Ischia geboren. Nach ihrer Rückkehr entstanden in Worpswede die ersten Radierungen mit alltäglichen Szenen aus dem handwerklichen Leben ihrer Umgebung. Aber schon im Jahre 1936 hielt sie nichts mehr in ihrer Wahlheimat. Sie fuhr nach Kalabrien. Bald schon zwang sie die'politische Entwicklung in Deutschland zur Rückkehr, da kein Geld mehr ins Ausland überwiesen werden konnte.

In München stieß die Kunststudentin Oppel auf die eben erschienenen Tagebuchblätter und Briefe von Paula Modersohn-Becker, die sie nachhaltig beeindruckten. So fiel es ihrem Studienkollegen Walter Müller - dem späteren Schwiegersohn Heinrich Vogelers - nicht schwer, die Malerin zu veranlassen, im Jahr 1919 für immer nach Worpswede zu ziehen.
Unter dem Regime der Nationalsozialisten weigerte sich die Malerin, der Reichskulturkammer beizutreten, auch wenn sie dadurch Einschränkungen ihrer künstlerischen Existenz in Kauf nehmen mußte: Fortan erhielt sie keinerlei Bezugsscheine mehr für Malmaterialien.

Zurück im Norden Deutschlands bemalte Lisel Oppel in einer Bremer Keramikfabrik Geschirr und Kacheln, um den Lebensunterhalt für sich und ihren Sohn zu verdienen. Zeitweilig arbeitete sie auch als technische Zeichnerin bei der AG Weser und fand einen Weg, weiterhin zu arbeiten: Gemeinsam mit ihrer jungen Freundin Heide Weichberger, einer später sehr bekannten Worpsweder Künstlerin, ließ sie sich für kurze Zeit in einem damals beliebten Künstlertreffpunkt auf der Fraueninsel im Chiemsee nieder. Dort beschäftigten sich beide mit der Herstellung von Keramiken.

Der verbotene Kontakt zu einem französischen Kriegsgefangenen trug ihr eine einjährige Haftstrafe ein. Wegen des baldigen Kriegsendes mußte sie nur vier Wochen verbüßen. Nach dem Krieg begann für die Malerin in Worpswede eine reiche Schaffensperiode, die jedoch immer wieder von langen Reisen unterbrochen wurde. Sie fuhr in die Schweiz und nach Italien, nach Nordafrika. 1952 fuhr sie nach Spanien und nach Tanger, 1954 war sie in Marrakesch. Ihre Begeisterung für den lichterfüllten Süden spiegelt sich in einem ihrer Reiseberichte: „(...) Da war Ruhe und Gelassenheit, da waren Farben von unvergleichlicher Fülle und Leuchtkraft, war eine Welt, die meine höchsten Erwartungen übertraf. (...)."

Trotz der zahlreichen Auslandsaufenthalte blieb Lisel Oppels starke Bindung an Worpswede bestehen. Immer wieder kehrte sie zurück und malte die Landschaft und deren Menschen, Blumenstillleben und Kinder. Viele ihrer Porträts waren Auftragsarbeiten, die sie, wenn das Geld knapp wurde, mit Variationen der Laternenkinder ergänzte, weil diese sich besonders gut verkaufen ließen. Jahrmärkte, Schützenfeste, spielende Kinder - alle ihre Bilder, deren Ausdruckskraft und treffende Charakteristik mit sparsamen Pinselstrichen und intensiver Farbigkeit erreicht wird, strahlen die unbeschwerte Lebensfreude dieser großartigen und besonderen Künstlerin aus, die in ihrem ganzen Leben weder ein Atelier noch eine Staffelei besessen hat. Am 11. Juli 1960 endete ihr bescheidenes aber überaus erfülltes Dasein.
Karin Abramowsky
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Ulrich Conrad zum 75sten Geburtstag



5. November 2005 - 02. Januar 2006

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Ein Sommerabend im Dezember

8. Dezember 2005

Das Kleingedruckte des Plakats:

Unser Programm

19.00 Uhr: Einlass

19.30 Uhr: Es sprechen
Karl-Heinz Marg, Kuratoriumsvorsitzender
der Kulturstiftung Landkreis Osterholz
Professor Dr. Bernd Küster, Direktor des Oldenburgischen
Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte

Anschließend Enthüllung des Bildes in seiner neuen Gestalt

bis 22.00 Uhr:
„Lange Nacht der Großen Kunstschau" mit Möglichkeit zur Besichtigung des „Sommerabend" und der Ausstellungen in der „Großen Kunstschau im Roselius-Museum"

Eintritt 10,- € (incl. Wein und kleinem kulinarischem Gruß)
Alle Erlöse fließen direkt in die Sanierung der Großen Kunstschau
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2006 / 2004

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