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* = im Hoetger-Flügel, ** = im Müller-Menckens-Flügel, *** = in der Artothek

Noch bis 25.01.2004 ***
Ausstellung: Treffpunkt Worpswede – Geburtstag mit Gästen – Peter-Jörg Splettstößer 65 Jahre

Noch bis 08.02.2004 *
Ausstellung: Bilder von den Gründern der Künstlerkolonie Worpswede aus dem Bestand der Kulturstiftung Landkreis Osterholz

Noch bis 22.02.2004 **
Ausstellung: Gustav Szathmáry – Ein Leben für Paula – Auf den Spuren einer historischen Person

30.01. bis 13.04.2004 ***
Ausstellung: Pit Morell zum 65sten

14.02. bis 18.04.2004 *
Ausstellung: Bossard trifft Hoetger im expressionistischen Raum

29.02. bis 18.04.2004 **
Ausstellung: Tradition und Moderne VI - Jurierte Quilts 2003, Patchwork Gilde Deutschland e.V.

17.04. bis 27.06.2004 ***
Ausstellung: Harm Hoffmann zum 65sten

23.04. bis 22.08.2004 *
Ausstellung: Hans am Ende in Worpswede
mit Rahmenprogramm „Kunst & Genuss“

04.07. bis 03.10 2004 ***
Ausstellung: Helge Johnsen zum 65sten

27.08.2004 bis 02.04.2005 *
(wegen Schließung verkürzt bis zum 12.12.2004)
Ausstellung: Bilder von den Gründern der Künstlerkolonie Worpswede

05.09. bis 07.11.2004 **
(Ausstellung wird verlängert bis zum 12.12.2004)
Ausstellung: Zeitgenössische Druckgrafik aus der Sammlung Dodenhof

09.10.2004 bis 30.01.2005 *** (wegen Schließung verkürzt bis zum 12.12.2004)
Ausstellung: Jobst v. Harsdorf zum 80sten

Der Hoetger-Flügel wird wegen Einsturzgefahr der Rundkuppel ab 12.12.2004 geschlossen und die damit verbundene Artothek somit ebenfalls. Ab 2005 finden alle Ausstellungen im Müller-Menckens-Flügel statt.



Nachfolgend gibt es vertiefende Informationen, soweit Material zur Verfügung steht:



Bossard trifft Hoetger im expressionistischen Raum



14. Februar - 18. April 2004

Unabhängig voneinander haben sich die Künstler Bernhard Hoetger und Johann Michael Bossard eine besondere Stellung innerhalb der bildenden Kunst und insbesondere in der Architektur der 1920er Jahre in Norddeutschland erarbeitet. Ihre expressionistischen Bauten können zu den wichtigsten Beispielen des Backsteinexpressionismus gezählt werden. Trotz ihrer Geistesverwandtschaft und geographischen Nähe haben sich die beiden Künstler nie getroffen. In der Ausstellung soll dies nachgeholt werden. Sie gibt einen Einblick in den starken Formwillen beider Künstler und zeigt ihre geistigen und schöpferischen Leistungen auf. Es entsteht ein Span-nungsbogen zwischen Gegensätzen und Parallelen.

Bei dem am 4. Mai 1874 im westfälischen Horde bei Dortmund geborenen Bernhard Hoetger wird der Fokus der Ausstellung auf seine Schaffenszeit in Worpswede gelegt. Durch seine Vitalität und Anpassungsfähigkeit fand er Freunde und nacheinander vier Mäzene. Diese kauften seine Kunstwerke und ermöglichten ihm, große Projekte in Darmstadt, Worpswede und Bremen zu realisieren. In seinem wechselvollen Leben gab es Armut und Luxus. Bereits ab 1906 hatte er Erfolg in der deutschen Kunstszene, den er auch zur Förderung und Unterstützung für andere Künstler einsetzte. Dies beweisen seine Freundschaft mit Paula Modersohn-Becker sowie die Gründung der kunstgewerblichen Werkstätten in Worpswede und in der Bremer Böttcherstraße. Sein Auftreten hatte dem eines Gentlemans entsprochen mit einer Ausstrahlung von Ruhe und Gefühl.

Im Jahr 1905 heiratete er die in Tambow/ Russland geborene und in der Schweiz aufgewachsene Pianistin Helene Natalie Haken, genannt Lee, die aus wohlhabendem baltischem Adel stammte. Sie organisierte den praktischen Teil des Lebens und wickelte Hoetgers Geschäfte ab. Sie begleitete ihn auf seinen Reisen ins Ausland, dem ungeplanten längeren Aufenthalt in der Schweiz und bei seinem Neuanfang in Berlin vor dem Zweiten Weltkrieg. Blickt man auf die vielen Wohnorte seines Lebens, nimmt Worpswede den größten Raum ein. Sein Interesse für außereuropäische Kulturen verband er mit dem für das Germanentum. Sympathien für den Nationalsozialismus haben ihm nicht geholfen. Seine Kunst wurde öffentlich abgelehnt.

Der in Zug in der Schweiz am 16. Dezember 1874 geborene Johann Michael Bossard war ein stiller Einzelgänger. Immer wieder mussten Freunde ihn an das eigene körperliche Wohl und die Pflege seiner Förderer erinnern. Und doch blieben ihm diese - zum Teil in der Schweiz ansässig - bis zu seinem Tode verbunden. Eine solide handwerkliche Ausbildung erhielt er in seiner Geburtsstadt. Diese ergänzte er mit Studien an den Akademien in München und Berlin sowie einem Aufenthalt in Rom. Künstlerischer Erfolg zeigt sich ab 1905 mit der bildhauerischen Gestaltung eines Mausoleums. Man wurde auf den jungen Künstler aufmerksam und berief ihn als Lehrer und späteren Professor einer Bildhauerklasse an die Kunstgewerbeschule in Hamburg. Hier lehrte er bis zu seiner Pensionierung 1944.

Zu seinen Kollegen hatte er eine höfliche Distanz, seinen Schülern ließ er Freiraum zur eigenen künstlerischen Entfaltung und konzentrierte sich fast ausschließlich auf die Vermittlung von Techniken. 1926 heiratete er seine 29 Jahre jüngere Schülerin Jutta, geb. Krull aus Buxtehude. Mit ihr verband ihn eine tiefe Neigung zur Kunst. Zeitlebens war sie ihm eine tatkräftige Unterstützung bei der Realisierung seiner Idee vom Gesamtkunstwerk, in dem er die verschiedenen Künste Architektur, Bildhauerei, Malerei, Kunstgewerbe und Gartenkunst zu einer Einheit brachte.

Diese, bei Jesteburg in der Lüneburger Heide auf 30.000 qm angelegte Anlage wurde von 1912 bis zu seinem Tode 1950 ausgebaut. Den Mittelpunkt bildet der 1926 gebaute Kunsttempel, mit dem er seine Vision von einem Neubeginn des menschlichen Zusammenlebens manifestierte.

Oliver Fok /Karen E. Hammer

Die Ausstellung wird anschließend vom 22.4. bis zum 6.6.2004 in der Kunststätte Bossard, Bossardweg 95, 21266 Jesteburg, www.bossard.de gezeigt.
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Tradition und Moderne VI - Jurierte Quilts 2003



29. Februar - 18. April 2004
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Hans am Ende in Worpswede



23. April - 22. August 2004

Hans am Ende hat von allen Worpswedern das hellste Auge. Er blickt mit heiterer Klarheit in die Welt", schrieb Rainer Maria Rilke über den Maler, der zu den Gründern der „Worps-weder Künstlervereinigung" gehört. Er wurde am letzten Tag des Jahres 1864 in Trier als Sohn eines Divisionspfarrers geboren. Die heitere Landschaft des Moseltals prägte den Charakter dieses Künstlers, dessen Leben kaum in persönlichen Zeugnissen dokumentiert ist. Die christlich-nationale Atmosphäre des Elternhauses begründete Hans am Endes patriotischen Idealismus, der später zur freiwilligen Teilnahme am Ersten Weltkrieg führte.

Auf die Jahre strenger Erziehung und Bildung in der bekannten Internatsschule von Schulpforta (1879-84) folgte die Studienzeit an der Kunstakademie in München (1884-86), wo er im Unterricht bei Wilhelm von Diez Fritz Mackensen begegnete. Fortan verband sie nicht nur die Neigung zum Malen in freier Natur, sondern auch eine unverbrüchliche lebenslange Freundschaft. Neben seinen Akademiestudien setzte sich am Ende u.a. mit dem Oeuvre Rembrandts auseinander, vor allem mit seinen Radierungen. Aber auch andere große Maler wie Arnold Böcklin und Anselm Feuerbach prägten Kunstverständnis und Malstil. 1889 kehrte Hans am Ende Akademie und Großstadt den Rücken und folgte Fritz Mackensen nach Worpswede, das ihm zur Heimat werden sollte. Hier begegnete er weiteren Gleichgesinnten: Otto Modersohn und Heinrich Vogeler.

1895 baute Hans am Ende in unmittelbarer Nachbarschaft von Vogelers Barkenhoff sein Wohn- und Atelierhaus. Nach seiner Heirat mit Magda Willatzen (1897), der Tochter eines Bremer Gymnasialprofessors, führte er in diesem Heim eine Ehe, deren Innigkeit und verständnisvolle Harmonie für beide eine erfüllte Partnerschaft bedeutete. Zum Leidwesen des Paares blieb die Verbindung kinderlos. Nach einem Besuch bei den am Endes vermerkte Paula Becker in ihrem Tagebuch, „Ich war einen Abend bei am Ende, der wirkte wie warmer, lauer Frühlingsregen und Frühlingssonnenschein auf mein Gemüt. Die Zartheit der Liebe, mit der diese beiden Menschen verkehren, durchleuchtet ihr ganzes Häuslein mit rosenrotem Licht. Und jeder, der diese Atmosphäre atmen darf, muß auch zart und weich werden." Als Zeichen tiefer Verehrung schenkte Hans am Ende seiner Frau die gelungene Neuzüchtung einer Marguerite, die fortan den Namen Magda trug und als blühender Liebesbeweis im Garten des Hauses wucherte.

Nach dem viel zu frühen Tod des Künstlers - er starb 1918 an den Folgen einer Verwundung im Ersten Weltkrieg - zog sich seine Frau Magda aus der Öffentlichkeit zurück und lebte im gemeinsamen Haus nur noch in den Erinnerungen an das gemeinsame Glück. Schließlich versuchte sie im Freitod am 8. Mai 1945 in Worpswede der Liebe ihres Lebens zu folgen.

Hans am Ende als Maler und Radierer
Hans am Endes Gemälde zeigen überwiegend Worpsweder Moorlandschaften in starker Farbigkeit. Im Gegensatz zu der oft düster-melancholischen Grundstimmung in den Bildern der Kollegen wirken seine Werke in Farbgebung und Stimmung eher heiter und gelassen. Während der Münchner Zeit lernte Hans am Ende den Maler und Kupferstecher Joseph Michael Holzapfl kennen, der ihn für die Technik der Radierung begeisterte, die er später meisterhaft beherrschte und an seine Worpsweder Kollegen weitergab. Heinrich Vogeler erwies sich in dieser Kunst als sein erfolgreichster Schüler.

Hans am Ende wurde somit in Worpswede zum Initiator des graphischen Schaffens vieler anderer Künstler. „Von ihm haben wir alle erst das Radieren gelernt", äußerte sich sein Freund Fritz Mackensen. Hans am Ende gelang es, seinen Radierungen durch fein modifizierte Beleuchtungen einen besonderen malerischen Reiz zu verleihen und diesen auch in große Formate zu übertragen. Seine ungewöhnlich großen Radierungen erregten schon 1895 auf der ersten Ausstellung der „Worpsweder Künstlervereinigung" in der Bremer Kunsthalle Aufsehen. Im gleichen Jahr wurde seinem graphischen Werk auf der internationalen Kunstausstellung im Münchner Glaspalast besondere Anerkennung zuteil.

Nach diesem Erfolg gründete Hans am Ende gemeinsam mit Mackensen, Vogeler und Overbeck den Verein für „Originalradierung vom Weyerberg" und übernahm zugleich die Sorge für die kaufmännischen Belange. Unter seiner Regie erfolgte die Edition von zwei Mappenwerken. Der vielseitig interessierte Künstler verwaltete - neben seiner eigenen künstlerischen Arbeit - nicht nur die Geschäfte des Vereins im Namen der Kollegen, sondern fand auch Zeit, sich um Versicherungsfragen der bis heute beliebten, aber stets durch Feuer gefährdeten Strohdächer auf Worpsweder Bauernhäuser zu kümmern.
Karin Abramowsky
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Zeitgenössische Druckgrafik



aus der Sammlung Dodenhof

5. September - 7. November 2004
(Ausstellung wird verlängert bis zum 12. Dezember 2004)

Zu sehen sind Werke, die ab 1970 entstanden sind. Sie wurden von folgenden im In- und Ausland tätigen Künstlern geschaffen:

Horst Antes, Dan Asher, Stephan Balkenhol, Joseph Beuys, A. + B. Blume, Werner Büttner, Roman Candio, Felix Droese, Franz Eggenschwiler, Jochen Flinzer, Rupprecht Geiger, Johannes Hüppi, Horst Janssen, Gustav Kluge, Klaus Kumrow, Jonathan Meese, Nanne Meyer, Garsten Nicolai, Martin Noel, Osmar Osten, Jürgen Partenheimer, Sigmar Polke, Norbert Prangenberg, Daniel Richter, Robert Rehfeldt, R.R. Rene, Lily van der Stokker, Tal R, Johannes Vennekamp, Franz Anatol Wyss, Jerry Zeniuk.
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2005 / 2003

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